Maria Todorova

Maria Nikolaewa Todorowa (), bekannt als ''Maria Todorova'', (geboren am 5. Januar 1949 in Sofia, Volksrepublik Bulgarien) ist eine bulgarische Historikerin, Balkanologin und Orientalistin. Sie ist die Tochter des Historikers und Politikers Nikolaj Todorow, der Präsident der bulgarischen Nationalversammlung und 1990 kommissarischer Präsident Bulgariens war. Sie ist seit 2001 Professorin der John Simon Guggenheim Memorial Foundation für deutsche und osteuropäische Geschichte an der University of Illinois sowie seit 2008 Gastdozentin am Europäischen Hochschulinstitut (EUI). Davor war Todorova zwischen 1996 und 2001 Professorin an der University of Florida sowie Gastdozentin an mehreren US-amerikanischen und europäischen Universitäten, darunter an der Harvard University, an der Boğaziçi Üniversitesi und an der Universität Graz. Sie ist Doctor honoris causa der EUI (2006) und der Universität Sofia (2004). Zwischen 2006 und 2009 war sie zusammen mit Stefan Troebst leitende Professorin des Projektes ''Remembering communism: Methodological and Practical Issues of Approaching the Recent Past in Eastern Europe'' der VolkswagenStiftung am Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław und am Collège d’Europe in Warschau-Natolin.

Ihre Forschungen gelten der Geschichte Ost-, und Südosteuropas, des Osmanischen Reiches und der Geschichte des Nationalismus. Sie ist Gutachterin für mehrere Zeitschriften und Teil dessen Redaktionsbeirats, darunter Slavic Review, The American Historical Review, East European Politics and Societies, Journal of Modern History, ''Nations and Nationalism'', ''Public Culture'', ''Journal for Modern Greek Studies'', ''Aspasia'', Südosteuropa-Zeitschrift, ''Journal of Interdisciplinary History'', ''German Studies'', ''Journal for SEE'', Bulgarian Historical Review, Etudes balkaniques, Istoričeski Pregled, ''Turkish Review''.

Die von Todorova im Buch ''Imagining the Balkans'' veröffentlichten Thesen über die Konstruktion des „Balkan“-Begriffs durch den Westen prägen die südosteuropäische Geschichtswissenschaft bis heute. Sie trug dabei ein umfangreiches und weit gestreutes Material über die Konstruktion der zahlreichen, meist pejorativen Balkan-Bilder zusammen und vertrat im Anschluss an Edward Said und Larry Wolff die These, erst der aufgeklärte „Westen“ habe den Balkan zu Beginn des 19. Jahrhunderts als barbarisches Gegenstück zu sich selbst „erfunden“ und damit auch das Selbstbild der Region mitgeprägt. Ende der 1990er Jahre entwickelte sich in diesem Zusammenhang und im Kontext der Neudefinition von ''area studies'' eine längere Debatte zwischen ihr und dem deutschen Südosteuropa-Forscher Holm Sundhaussen über den Balkan als historischen Raum. Todorova gehört zu den am meisten rezipierten Südosteuropa-Historikern. 2022 wurde Todorova in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Veröffentlicht in Wikipedia
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  1. 1
    von Todorova, Maria
    Veröffentlicht 2007
    Signatur: Ndcb
    Buch
  2. 2
    Signatur: Zsn
    Aufsatz in Zeitschrift