Kurt Flasch
mini|Kurt Flasch, 2012 Kurt Flasch (* 12. März 1930 in Mainz) ist ein deutscher Philosoph und Philosophiehistoriker, spezialisiert auf die Philosophie der Spätantike und des Mittelalters. Unter anderem befasste er sich eingehend mit den Werken von Augustinus von Hippo, Dietrich von Freiberg, Meister Eckhart und Nikolaus von Kues. Seine Darstellungen sind von den theoretischen Überlegungen geprägt, die er in seinem zweibändigen Werk ''Philosophie hat Geschichte'' veröffentlichte. Als Forscher und Herausgeber von Texten beim ''Corpus Philosophorum Teutonicorum Medii Aevi'' leistete er Grundlagenarbeit.Seine wissenschaftliche Methode knüpft an historische Ideen des 19. Jahrhunderts an, als zunehmend Vorstellungen von Geschichtlichkeit und Wandelbarkeit aller Lebensäußerungen einen Umbruch des Denkens anzeigten. Die philologisch-historische Basis seines Arbeitens bilden gründliche Studien, die gültige Denkmuster in Frage stellen bzw. zerstören. Geschichte der Philosophie versteht er als „Geschichte des Denkens“, das sich an unvorhersehbaren historischen Ereignissen entzündet und feststellbare Wechselwirkungen im philosophischen Diskurs zeigt. Derartige zeitlich bedingte Antworten auf Ereignisse bzw. deren Originalität sind philosophische und historische Themen seiner Forschung.
Kurt Flasch war vielfach als Autor und als Übersetzer im Bereich der Geisteswissenschaften tätig. Der Literaturhistoriker Gustav Seibt würdigt sein Werk, indem er 2020 schrieb: „Die Zahl seiner Zeitungsartikel und Essays geht in die Tausende. Er debattierte mit Päpsten, Gelehrten und Dichtern in vielen Sprachen, mischte sich selten, aber dann mit schneidender Schärfe in die Politik ein, am hörbarsten immer, wenn ein Kriegsgeschrei laut wurde.“ Er entwickelte „einen neuen Stil der Philosophiegeschichte“. Philosophisches Denken ist für ihn – im Unterschied zur vorherrschenden, an Dauer interessierten Begriffsphilosophie – eine „nie endende Bewegung“. Veröffentlicht in Wikipedia
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