Elias Canetti

Elias Canetti Elias Canetti (bulgarisch Елиас Канети; geboren am 25. Juli 1905 in Russe, Fürstentum Bulgarien; gestorben am 14. August 1994 in Zürich) war ein bulgarisch-britischer Schriftsteller und Aphoristiker deutscher Sprache und Literaturnobelpreisträger 1981. mini|Elias Canetti

Canetti war der älteste Sohn einer wohlhabenden sephardisch-jüdischen Kaufmannsfamilie – er verwendete für die Sephardim den Ausdruck „Spaniolen“. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Bulgarien und England. Seine Brüder waren der Musikproduzent Jacques Canetti und der Mediziner Georges Canetti. Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahr 1912 siedelte die Familie nach Wien um (siehe Pratercottage). 1916 zogen Mutter, Geschwister und Elias Canetti wegen des österreichischen Kriegspatriotismus in die neutrale Schweiz, wo Canetti von 1917 bis 1921 das Realgymnasium Rämibühl in Zürich besuchte. Erst mit zwölf Jahren erlernte er die deutsche Sprache, die nach seinem Bekenntnis in „Provinz des Menschen“ seine eigentliche Heimat blieb: ''Die Sprache meines Geistes wird die deutsche bleiben, und zwar weil ich Jude bin. Was von dem auf jede Weise verheerten Land übrig bleibt, will ich als Jude in mir behüten. Auch ihr Schicksal ist meines''. 1921 zog Canetti mit der Mutter und den beiden Brüdern nach Deutschland und machte 1923 sein Abitur am Wöhler-Realgymnasium in Frankfurt am Main.

Ab 1924 lebte er wieder in Wien. 1925 beschäftigte er sich das erste Mal mit dem sozialpsychologischen Phänomen der „Masse“, das er sein Leben lang erforschte. 1928 arbeitete er während der Semesterferien in Berlin als Übersetzer bei Wieland Herzfelde für dessen Malik-Verlag. Nach seiner Promotion in Chemie ein Jahr später nahm er diese Tätigkeit wieder auf. Ab 1930 konzipierte er einen achtbändigen Romanzyklus, dessen erstes Werk – ''Die Blendung'' – er 1931 beendete.

1938 zwang ihn der „Anschluss Österreichs“ an das nationalsozialistische Deutsche Reich, mit seiner Frau Veza nach London zu emigrieren, wo er nach dem Krieg blieb und die britische Staatsbürgerschaft erwarb. In den 1970er Jahren lebte er zunehmend, in den 1980er Jahren bald ausschließlich in der Schweiz. Canetti starb 1994 in Zürich.

Als Schriftsteller ist Canetti nicht leicht in Kategorien oder literarische Strömungen einzuordnen. Sein Werk ist außerordentlich vielseitig, schon was die verwendeten literarischen Gattungen betrifft. Neben dem Roman ''Die Blendung'' hat er unter anderem drei Dramen veröffentlicht, eine anthropologische Studie ''(Masse und Macht)'', aphoristische ''Aufzeichnungen'' und eine mehrbändige Autobiografie.

Thematisch ist Canettis Werk recht homogen. Er versuchte alle Auswirkungen zu erforschen, welche die Erkenntnis der Unausweichlichkeit des Todes für das Leben des Menschen hat. Daher stammt sein Interesse für die verschiedenen Religionen und Glaubensformen. Sein Interesse an Massenphänomenen und Erscheinungsformen der Macht, insbesondere an der Pathogenese des Führerkults, entstand im Kontakt mit den Massenbewegungen der 1920er Jahre. Bei aller Skepsis war Canetti jedoch nicht von pessimistischer Grundhaltung geprägt, vielmehr sah er es als den ''Beruf des Dichters'' (so der Titel eines Essays von 1976), Raum für „Hoffnung“ und Wege aus dem „Chaos“ zu schaffen.

Da er zögerlich veröffentlichte, wurde er, besonders im deutschen Sprachraum, nur allmählich einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Erst ab Mitte der 1960er Jahre empfing er zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Veröffentlicht in Wikipedia
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    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1981
    Signatur: Handbibliothek 3/13
    Buch
  2. 2
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1991
    Signatur: Cd
    Buch
  3. 3
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1975
    Signatur: Ldd
    Buch
  4. 4
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1960
    Signatur: Handbibliothek 3/03
    Buch
  5. 5
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1960
    Signatur: Handbibliothek 3/03
    Buch
  6. 6
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1970
    Signatur: Ldd
    Buch
  7. 7
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1960
    Signatur: Handbibliothek 5/02
    Schriftenreihe
  8. 8
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1977
    Signatur: Ldd
    Buch
  9. 9
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1978
    Signatur: Ldd
    Buch
  10. 10
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht in Die Blendung (1986)
    Signatur: Boe4115
    Aufsatz in Zeitschrift
  11. 11
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1990
    Signatur: Boe4114
    Buch
  12. 12
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1963
    Signatur: Boe4113
    Buch
  13. 13
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1982
    Signatur: Ldc
    Buch
  14. 14
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1977
    Signatur: Handbibliothek 3/15
    Buch
  15. 15
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1985
    Signatur: Handbibliothek 3/15
    Buch
  16. 16
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1980
    Signatur: Handbibliothek 3/15
    Buch
  17. 17
    von Canetti, Elias
    Veröffentlicht 1971
    Signatur: Handbibliothek 3/07
    Buch
  18. 18
    von Sinclair, Upton
    Veröffentlicht 1992
    Weitere Personen: “… Canetti, Elias …”
    Signatur: Boe8110
    Buch
  19. 19
    Weitere Personen: “… Canetti, Elias …”
    Aufsatz in Zeitschrift
  20. 20
    von Homann, Ursula
    Veröffentlicht in Tribüne (2004)
    Weitere Personen: “… Canetti, Elias …”
    Signatur: Zsn
    Aufsatz in Zeitschrift