Eduard Gaertner
![Eduard Gaertner, Selbstporträt (1829)](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/44/EduardGaertnerSelbstportrait.jpg)
Während seiner Studienreise hielt sich Gaertner nur zeitweise in der französischen Hauptstadt auf. Er nutzte mehrfach die Gelegenheit, um auch Städte wie Nürnberg, Heidelberg, Gent, Brüssel und Brügge zu besichtigen, wo es ihn vor allem zu den Bauwerken der Spätgotik hinzog. Paris als das künstlerische, wirtschaftliche und politische Zentrum Frankreichs muss auf Gaertner einen großen Eindruck gemacht haben. In der Stadt lebten bereits etwa 890.000 Menschen – mehr als vier Mal so viele wie in Berlin. Die Stadt wurde in ihrem Kern noch weitestgehend von einer mittelalterlichen Bebauung dominiert, die im Begriff war zu verfallen. Gerade dieses Stadtbild übte seit 1800 einen großen Reiz auf englische Maler und Aquarellisten aus. Unter ihrem Einfluss begann sich Gaertner endgültig von den Innenraumdarstellungen ab- und den Stadtveduten zuzuwenden.
Gaertner wohnte im Pariser Atelier des Landschaftsmalers Jean-Victor Bertin. Obwohl dieser kein Vedutenmaler war, bewirkte er wahrscheinlich ein größeres Interesse Gaertners an der Malerei. Zuvor hatte Gaertner noch die Arbeit an Aquarellen der an Gemälden vorgezogen. In Paris lernte er aber, wie Irmgard Wirth betont, eine „Luft- und Lichtwirkung allein mit den Mitteln der Farbe“ zu erzielen. Von nun an seien Gaertners Gemälde, so Wirth, nicht mehr von einer „kalten, harten und luftleeren“ Ausstrahlung gekennzeichnet.
Inspiriert vom Pariser Stadtbild fertigte er zahlreiche Gemälde und Aquarelle an. Im Jahr 1827 sandte er einige dieser Exemplare zu einer Berliner Akademieausstellung. Dort zeigten sich die Kunstkritiker von Gaertners Fähigkeiten beeindruckt. Beispielsweise lobte das ''Berliner Kunstblatt'' die gelungene Wiedergabe von Licht und Luft. Die bekannteste von Gaertners Paris-Ansichten zeigt den Blick von der Rue-Neuve auf die Kathedrale Notre Dame. Die Kathedrale selbst tritt dabei zurück; sie ist in Dunst gehüllt, was ihre räumliche Entfernung vom Betrachter unterstreichen soll. Der linke Häuserblock der Straße wird hingegen von dem „nachmittäglichen, gedämpften“ Sonnenlicht berührt. Wie in vielen seiner Werke hebt Gaertner alltägliche Straßenszenen hervor: So hängt an den Fenstern Wäsche, ein Esel wird durch die Straße geführt, ein Mann brät „auf glühenden Kohlen“ Maronen; Hunde und Katzen beleben die Szene, ebenso uniformierte Personen. Veröffentlicht in Wikipedia
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1von Musset, Alfred deWeitere Personen: “… Gaertner, Eduard …”
Veröffentlicht 1923
Signatur: Handbibliothek 3/03Buch -
2von Gogol, Nikolaus WWeitere Personen: “… Gaertner, Eduard …”
Veröffentlicht 1923
Signatur: Handbibliothek 3/02Buch